Entwicklungsmöglichkeiten der Teilstrecken

Bereich des BraWoPark

Beim Bau des BraWoParks wurde das bahnhofsnahe Ende des ehemaligen Postgleises vom Investor überplant. Durch das Heranrücken des Gebäudekomplexes und derihn umgebenden Feuerwehrzufahrt an die Bahngleise wurde die Postgleis-Trasse z.T. überbaut; sie liegt jetzt im Bereich der neu entstandenen Böschung zwischen den Stützwänden der Feuerwehrzufahrt und den aktiven Bahngleisen.

Grundsätzlich ist es denkbar, die Stützwände um ca. 2 m baulich zu erhöhen, diese zu den Gleisen hin mit Sand zu hinterfüllen, die Buchten zu überbrücken und im Bereich der jetzigen Böschung nachträglich einen gepflasterten Geh-/Radweg von ca. 3 m Breite anzulegen. Dieser wäre gegenüber den Gleisanlagen und der Feuerwehrzufahrt jeweils mit einem Zaun abzugrenzen. Diese - zugegebenermaßen recht aufwändige - Maßnahme könnte ggf. entfallen, wenn den Radfahrern seitens des BraWoPark die Möglichkeit zur Mitbenutzung der vorhandenen ca. 6 m breiten Feuerwehrumfahrt eingeräumt würde. Da es sich bei der Feuerwehrumfahrt um eine private Erschließungsanlage handelt, müsste dazu ein Gestattungsvertrag abgeschlossen werden. Zusätzlich wäre die Fahrbahn zu beleuchten, um auch bei Dunkelheit eine gefahrlose Benutzung zu ermöglichen. Bei dem „schlauchartigen“ Charakters der Feuerwehrumfahrt ist eine solche Verkehrsführung sicher für Kinder und Frauen wenig attraktiv (geringe soziale Sicherheit).

Als „Ersatzangebot“ für den Entfall des Postgleises wurde vor dem Einkaufzentrum ein getrennter Geh- und Radweg angelegt (s. Abb. 6), der parallel zur Haupterschließungsstraße über den Parkplatz zur Schillstraße führt. Der Weg wird vom Kfz-Verkehr 6-mal gekreuzt und ist daher als Durchgangsverbindung nicht attraktiv.

Eine optimale Führung der Postgleis-Route lässt sich nördlich des BraWoPark nicht darstellen. Die vom Bereich Stadtplanung/Stadtgrün angedachte alternative Wegeverbindung über die Mentestraße zum Bahndamm wäre nicht nur zu umwegig, sondern - wegen ihrer Lage entlang der Schallschutzwand - auch äußerst unattraktiv. Eine solche Wegeverbindung würde allenfalls den Anliegern nützen. Der Höhensprung von der Feuerwehrumfahrt des BraWoPark zum ehemaligen Postgleis auf dem Bahndamm (er liegt etwa 4 m über Gelände) müsste mit einer befahrbaren, schwachgeneigten Rampe (Neigung: 3 - 4 %) überwunden werden. Auf der Westseite des Bahndamms könnte ein Informationspunkt angelegt werden, der über die Geschichte des Bahnhofsneubaus und des Postgleises informiert.

Querung und Anbindung der Helmstedter Straße

Die Helmstedter Straße wird vom ehemaligen Postgleis kreuzungsfrei gequert. Die Postgleis-Trasse auf der vorhandenen Bahnbrücke befindet sich in stadtseitiger Randlage und ließe sich problemlos zu einem Geh-/Radweg ausbauen. Zusätzlich wäre eine bauliche Absicherung zum vorhandenen aktiven DB-Bahngleis nach Gifhorn/Uelzen herzustellen und das vorhandene Brückengeländer zu erhöhen.

Eine für Radfahrer befahrbare Anbindung an die Helmstedter Straße (Höhensprung von etwa 6 m) scheint auf der mäßig geneigten Dammböschung östlich der Wohnbebauung Schillstraße 10 - 13 möglich. Die auf der Nordseite der Helmstedter Straße im Bereich des Marienstifts bereits vorhandene (aber anscheinend nicht mehr benutzte) Treppenanlage für Fußgänger wäre ggf. um eine Schieberampe zum Postgleis zu ergänzen.

Bereich des Marienstifts

Im Bereich des Marienstifts senkt sich die Postgleis-Trasse höhenmäßig allmählich ab (Übergang in eine Trog-Lage). Zum Gleisfeld der DB wird sie dabei mittels einer Stützmauer baulich abgegrenzt, zum Marienstift-Gelände hin mittels eines Zaunes bzw. weiter östlich mit einer Stützwand.

Auf dem Gelände des Marienstifts befindet sich parallel zu den Gleisanlagen ein Weg der über eine Länge von ca. 300 m bis zum Parkplatz des Westermann-Geländes führt. Von/zu diesem Weg ließe sich etwa auf der Hälfte der Strecke mit geringem Aufwand eine höhengleiche Anbindung an die Postgleis-Trasse herstellen.

Bereich des Westermann-Geländes

In Höhe des Westermann-Geländes unterquert das Postgleis in einem ca. 90 m langen Tunnel das Gleis der Bahnlinie nach Gifhorn/Uelzen. Der ca. 4 m breite und
5 m hohe Tunnel weist praktisch keine Krümmung auf; die Tunnelenden sind beiderseitig gut einsehbar. Der Tunnel befindet sich baulich in einem guten Zustand; die Gleise sind frei von Bewuchs.

Der derzeit unbeleuchtete Tunnel müsste zur Gewährleistung der sozialen Sicherheit eine künstliche Beleuchtung erhalten; zu ergänzen wären ggf. ferner Notrufsäulen. Auch eine Entwässerung des Geh-/Radweges wäre neu zu erstellen. Die Verkehrssicherungspflicht und die Unterhaltung für diesen Tunnel würde vermutlich teilweise auf die Stadt Braunschweig übergehen.

Bereich der Wohnquartiere östlich des Westermann-Geländes

Die Postgleis-Trasse verläuft hier bis in Höhe des ehemaligen DB-Stellwerks in einer Trog-Lage. Eine Verbindung zu den Stichstraßen des angrenzenden Wohngebietes würde eine Untertunnelung des aktiven Bahngleises nach Gifhorn/Uelzen erfordern (ggf. im Bereich der Griepenkerlstraße). Dazu wäre ein Planfeststellungsverfahren erforderlich. Der Aufwand für eine derartige – planerisch zweifellos sinnvolle - Anbindung der Postgleis-Trasse erscheint aber sehr hoch und ist allenfalls langfristig zu verfolgen.

Höhe ehemaliges DB-Stellwerk

In Höhe des ehemaligen Stellwerks erreicht die Postgleis-Trasse wieder das Geländeniveau der übrigen Gleise. Die ehemalige Weiche ist abgebaut.
Vom ehemaligen DB-Stellwerk führt parallel zum aktiven Gleis Braunschweig-Gifhorn/Uelzen eine asphaltierte – im Mittel ca. 3 m breite, beleuchtete - Fahrbahn bis zum Brodweg. Es handelt sich um einen Betriebsweg der DB AG, der früher zur Erschließung des o.a. Stellwerks und der ehemaligen Waschanlage der Regio-Züge diente und der zudem einige Kleingärten vom KV Morgenland rückwärtig erschließt.

Heute wird dieser Weg nur noch wenig befahren. Er könnte mit geringem baulichen Aufwand (Abzäunung des aktiven Gleises) zur Führung des Fuß- und Radverkehrs in Verlängerung der Postgleis-Trasse dienen. Hierzu wäre mit der DB AG ein Gestattungsvertrag abzuschließen, der Haftungsfragen und betriebliche Fragen regelt (Unterhaltung, Verkehrssicherungspflicht, Winterdienst)

Höhe KV Mückenburg

In der Mitte des langgestreckten DB-Betriebsgebäudes gegenüber der Walter-FlexStraße führt eine schwachgeneigte Rampe (s. Abb. 20) zu einem Fußgängertunnel, der das Gifhorn/Uelzener Gleis unterquert (s. Abb. 21) und an einen Gehweg anbindet, der westlich des Kleingartenvereins (KV) Mückenburg die Georg-Westermann-Allee (GWA) erreicht.

Dieser Weg ist derzeit nicht benutzbar (Nutzung des Tunnels als Lagerraum; Tor an der Georg-Westermann-Allee oft verschlossen) Er ließe
sich mit geringem Aufwand aber ausbauen und wäre eine kurze Verbindung des Postgleis-Weges zu den Kleingärten und zum Prinzenpark unter Umfahrung des Brodwegs und der beiden Bahnübergänge.

Höhe Brodweg

Ab der Einmündung des Betriebsweges in den Brodweg bis zum Bahnübergang Brodweg müsste der vorhandene straßenbegleitende Geh-/Radweg entlang der Fahrbahn zu einem 2-Richtungs-Geh-und Radweg auf 2,5 m bis 3 m verbreitert werden, um ein Queren des Brodweges zu vermeiden (eine Mitbenutzung der Fahrbahn ist wegen der nur geringen Fahrbahnbreite von derzeit 5,5 m und der Kurvenlage des Brodwegs nicht zielführend).

Zwischen den Bahnübergängen Brodweg und Lünischteich empfiehlt sich ebenfalls eine Verbreiterung des dort vorhandenen straßenbegleitenden Gehwegs (derzeitige Breite: 2 m) und dessen Freigabe für den Radverkehr.

Anbindungen am Bahnübergang Lünischteich

Am Bahnübergang Lünischteich schwenkt der vorhandene Gehweg Richtung GeorgWestermann-Allee. Von dort bestehen Anbindungen zum Prinzenpark, zum Polizeistadion und zur Ebertallee. Nach der Querung der Fahrbahn besteht ferner eine Anbindung nach Riddagshausen (über die Straße „Am Lünischteich“) und zu den Kleingartenanlagen beiderseits des Riddagshäuser Weges. Hier binden auch die temporäre „Umleitungsstrecke“ für das
südliche Ringgleis und der spätere Ringgleisabschnitt Süd-Ost an.

Wegen seiner Bedeutung als Knotenpunkt wäre im Umfeld des Bahnübergangs Lünischteich die Anlage eines Informationspunktes für das Ringgleis sinnvoll.